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Wenn einem das Leben zu viele Baustellen aufmacht, schlägt es irgendwann über einem zusammen. Bevor mir das passiert, ich untergehe trotz strampeln, versuche ich gerade radikal-pragmatisch abzuräumen, was irgendwie geht. Einfach entledigen, fast egal wie. Und vor allem nichts neues aufmachen. Gestern hat das mit einer solchen Baustelle geklappt: Der Duc ist weg. Verkauft. Abgeräumt.

Anfang 2024 war ich beim Caravan-Service. Ich wollte eine Stelle am Aufbau instand setzen lassen und die Truma Gasheizung mit Boiler sollte woanders verbaut werden. Die Stelle am Aufbau stellte sich als kapitaler Wasserschaden im gesamten Heckbereich bis vor zu den Radhäusern heraus. Trotz des horrenden Kostenvoranschlags wollte ich den eigentlich beheben lassen. Das Bad auch fertig machen und vielleicht den Duc noch nächsten Sommer nutzen?! Danach wäre er allerdings definitiv zu klein für uns: Fünf Sitzplätze mit Gurt hat er zwar, aber nur vier reguläre Schlafplätze. Für mehr müsste man die Dinette jeden Abend umbauen: Eigentlich Nö! Vollkommen unpraktisch und nur mit Stress verbunden.

Und was, wenn bei der Reparatur noch mehr offenbar würde? Noch mehr Geld reingebuttert werden müsste? Das bekäme ich in keinem Fall wieder rein, teurer als ein Totalverlust. Montag wäre der Termin zum Reparaturbeginn gewesen; Ich konnt‘ nicht mehr schlafen. Kurzerhand hab ich ihn bei Kleinanzeigen reingestellt. Kalkuliert hab ich, was ich im guten Fall (Reparatur bleibt im veranschlagten Kostenrahmen) bei einem Verkauf in brauchbarem Zustand herausbekommen könnte. Das war Sonntag Vormittag. Mich hat eine unglaubliche Tsunami-Welle von Anfragen überrollt, schon Sonntag Nachmittag hab ich aufgegeben überhaupt zu antworten; Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet! Es war der Irrsinn schlechthin. Bis Montag Mittag waren es über 200 Anfragen.

Hab ich zu billig reingestellt? Wohl kaum. Ich kenne die Kalkulation und wer da glaubte ein Wahnsinns-Schnäppchen im Visier zu haben: Holzweg!! Drei Viertel der Anfragen konnte ich getrost als ‚unseriös‘ abkanzeln. Einen der ersten Anfrager mit guter Profil-Bewertung hab ich angeschrieben. Montag Abend kam er, 600 km Anfahrt! Na, mir egal. Wir sind uns einig geworden.

Der Duc ist weg. Und so schön alle Reisen und Urlaube mit ihm waren: Im Gegensatz zu Maria weine ich im keine Träne nach. Die ganze Arbeit da drin, die die noch anstünde: keine Zeit und alles Stress. Die Erinnerungen bleiben, der Rest ist für mich den Weg alles Irdischen gegangen. Vor allem bin ich eine Sorge los. Ich muss kein Geld, keine Zeit und keine Nerven mehr investieren. Besitz ist Ballast. Weniger macht(’s) leichter. Selbst den Stellplatz habe ich gestern noch gekündigt. Diese Episode ist zu Ende. Der Chevy ist der Nächste auf der Liste.

(swg)

Der Urlaub rückt näher und woran es dem Wohnmobil immer noch gebricht, ist ein funktionierendes Bad. Damit Maria und ich freie Hand haben, sind die Kinder an Oma verkauft. So haben wir das ganze Wochenende, um zu sägenund um zu klebenund um zu bohrenund um zu fräsen.
Gestern hat Maria schon das Bad fertig geweist.Langsam – sehr langsam – nimmt das Bad Gestalt an.Trotzdem ist das Ziel in zwei Wochen losfahren zu können mindestens sportlich. Die Wand und ihre Verkleidung lassen sich zum Beispiel sehr viel schwieriger verkleben, als ich mir das vorgestellt hatte.Naja, bleiben wir einfach optimistisch. Und fleißig.

(swg)

Als ich mit dem Umbau der Nasszelle im Wohnmobil anfing, war die noch viel größer geplant. Im Harzurlaub hatten wir die Trenntoilette ausgiebig getestet, ich hatte extra einen Prototypen gebaut. Das System hat sich super bewährt! Nie wieder würde ich eine Chemietoilette in betracht ziehen! Und uns ist aufgefallen, dass die vorhandene Zelle – ohne Dusche – eigentlich reicht. Mit einem Wasservorrat von nur 100 L duscht man auch nicht ausgiebig, das passiert eher mal so aus der Not heraus.

Gut, ich hatte leider schon eine Duschtasse als neuen Boden der Nasszelle bestellt. Dann hat sich der Plan geändert und das Teil stand jetzt lange in den Kleinanzeigen und uns im Weg. Endlich hat sich jemand erbarmt und das Ding gekauft: lustiger Weise mit dem selben Ansinnen, wie ich.

Natürlich muss die Duschtasse versendet werden. In dem Format kann man das nur noch mit Hermes, der nächste Shop ist aber drei Kilometer weg. Einsatz für den Lastenanhänger :)Danach geht’s in die Holzwerkstatt, weiter an der neuen Badeinrichtung basteln. Den Korpus der Trenntoilette hab ich fast fertig.

(swg)

Janee, so hochtrabend neu ist hier nichts! Es geht nur um eine passend fürs Womo gezimmerte Trenntoilette. Im Prinzip wollen wir ausprobieren, ob das „System Trenntoilette“ für uns taugt. Der Chemietoilette haben wir die Freundschaft längst gekündigt. Egal was man macht: sie stinkt eklig und führt zu einem Entsorgungsproblem, wenn man keinen Campingplatz in der Nähe hat. Außerdem ist sie nach allerspätestens drei Tagen voll.

Eigenbau

Also braucht es eine stabile Kiste, die uns sitzend aushält, dazu eine große Klappe, um den Kackeimer und den Pipitank entnehmen zu können und eine Klobrille.Trenntoilette PrototypTrenntoilette PrototypKann denn nicht einmal jemand an die Kinder denken?! Klar, kann ich: Als Clou kann man die Klobrille in zwei Weiten auflegen.Trenntoilette PrototypTrenntoilette PrototypDer Deckel kommt noch dran.

Toilettentest

Vorher gilt es das Teil aus der väterlichen Werkstatt nach Hause zu transportieren – praktisch, so ein Fahrradanhänger.Trenntoilette mit dem Fahrradanhänger transportiertBis zum nächsten Wochenende – wenn wir in den Urlaub starten – wird das Teil im heimischen Bad getestet. Das heißt, sobald der Eimer und der Tank geliefert sind. Dann muss die Trenntoilette ihre erste Geruchsprobe bestehen.Trenntoilette PrototypMal sehen, ob das wirklich alles so unglaublich geruchlos funktioniert, wie der durchschnittliche Vanlifer (so nennt sich neudeutsch der teilnomadisch auf den eigenen vier Rädern Hausende heute) behauptet.

(swg)

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