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Wer hat eigentlich die Behauptung aufgestellt, Camper seien Naturliebhaber?! Man ist „draußen am Busen der Natur“, verzichte „auf so einiges“ und genieße „die Freiheit“.

Was bei der Ankunft von Campern auf Campingplätzen – nach Vorzelt, Teppich und Stühlen – aufgestellt wird, ist die Satschüssel. Akribisch wird justiert, bis das Abendprogramm gesichert ist. Dann werden Bluetooth-Brüllwürfel verteilt und die Dauerbeschallung mit dem nächstblödesten Gute-Laune-Radio beginnt. Die Natur soll mal die Fresse halten, wir sind lauter. Riesengrill, Bierkühler, Liegestühle, Zaun für’n Fußhupen-Hund – was man eben sonst auch so in der freien Natur findet.

Dann rollt ein Ami-Ford auf den Platz, mit blubberndem V8. Er büßt sofort sämtliche Coolnesspunkte ein: Seine Klimaanlage rauscht, wie ein Windkanal. Auch in der abendlichen Kühle.

Von der Idee, Natur zu genießen, könnten Camper auf einem Campingplatz weiter nicht weg sein. Man verteilt sein Wohnzimmer auf einem Rasenstück und setzt sich in seinen gewohnten Muff. Alltag nur anderswo.

„Dann fahr da halt nicht hin“. Werde ich auch möglichst nicht. Dieses Jahr hat die Zeit nur einfach nicht gereicht, wirklich das Weite zu suchen.

Immerhin, auf höfliche Nachfrage ist die Klima heute Nacht dann aus. Danke dafür.

(swg)

Ich hatte schon befürchtet, dass ich die Fahrräder nicht mit in den Urlaub bekomme. Dem alten Träger traue ich mich kaum noch ein Fahrrad aufzuschnallen, ein Rohr ist im Gelenk eingerissen.

Ein bekannter Campingausrüster hat mir letzten Dienstag das riesige Paket mit dem Fiamma Carry Bike Pro geliefert. Samstag stand ich dann mit Werkzeug bewaffnet auf dem Parkplatz. ‚Erstmal alles auspacken, ehe Du hier irgendeine Schraube löst‘, dachte ich. Gut so. Im Paket lag der Carry Bike Pro C, dessen Haltebügel lediglich 40 – 50 cm hoch ist. Am Duc ist aber der Pro mit 80 – 150 cm montiert – neue Löcher mach ich auf gar keinen Fall in die Rückwand. Zumal ich ja nicht weiß, wo Verstärkungen drin sind. Fetzt. Alles wieder eingepackt, angerufen, Ersatzlieferung vereinbart. Ob das rechtzeitig klappt? Samstag soll’s in den Urlaub gehen. Wareneingangskontrolle sollte man halt nie vernachlässigen…

Respekt, das Paket ist heute am Dienstag da und meine arme, alte Nachbarin hat’s wieder abgekriegt. Danke. Und nu aber ruff off’n Parkplatz. Nach knapp zwei Stunden gewissenhaften Bohrens und Schraubens ist es vollbracht.

Viel ist vom alten Träger nicht übrig. Zwei der alten Schienen hab ich auf den neuen Träger verpflanzt.

Und es war höchste Eisenbahn, ich hab den alten Träger richtig eingeschätzt.Das hätte zu einer Verkehrsmeldung auf der nächsten Fahrt gereicht.

(swg)

15:00 Uhr ist der Rundumschlag bei der Elektrik im Ducato endlich erledigt. Was mich nun noch stört, sind die absolut hässlichen Lampen über dem Tisch. Früher mit Halogen hat die schon mal einer auf LED umgerüstet. Schöner sind sie dadurch auch nicht geworden. Außerdem ist eine inzwischen defekt. Raus damit.

Das Aluprofil muss aber bleiben, es stabilisiert das Regal darüber. Als Beleuchtung hab ich mir eigentlich immer einen dimmbaren LED-Streifen vorgestellt. Als Dimmer für den LED-Streifen hab ich einfach einen PWM-Motor-Controller benutzt. Sucht Euch eines der vielen Angebote bei Amazon oder einem Elektronikhändler Eures Vertrauens heraus. Ich hab den Pixnor 1803BKW genommen.Pixnor 1803BKWDer verträgt Gleichspannung von 1,8 V bis 12 V und soll 2A bzw. 30W liefern. Mit meinem LED-Streifen müsste der deutlich unterfordert sein. Heiß wurde bei einem fliegenden Aufbau erstmal nix.

Am Alu-Profil erschien mir letztlich die simpelste Idee, die vorhandenen Durchbrüche im Alublech zu erweitern und nur in der Mitte der Stabilität wegen einen Steg stehen zu lassen. Plexiglas opaque dahinter, dann isses schick. Vatern hat mich davon abgehalten, das Plexiglas im Baumarkt zu holen. Es waren noch Reste da, so 30 bis 40 cm lang. Gut, dann kürzere Durchbrüche.

Auf der Rückseite habe ich fünf Durchbrüche angezeichnet und Löcher in die Ecken gebohrt. Bevor die Stichsäge zum Einsatz kommt, muss die Sichtseite des Alu-Profils – auf der ich rumschrabbeln muss – geschützt werden. Im Schieber fand sich noch sehr dickes M3-Klebeband. Für Pakete völlig ungeeignet, weil’s schlecht klebt, ist es super als Schutzfolie geeignet.Mit der Stichsäge die Ausschnitte ins Alu-Profil sägenDas Alublech leistet der Stichsäge wenig Widerstand.Ausschnitte im Alu-Profil grob mit der Stichsäge zugesägt Jetzt kommt für mich Neuland. Auf der Oberfräse hab ich schon sehr viel geholzt. Aber Alu? von der Drehbank gibt’s Fingerfräser mit 8 mm Schaft.Ausschnitte im Alu-Profil mit der Tischfräse glattgefrästDie Drehzahl lässt sich nicht ganz so weit reduzieren, wie ich gern gehabt hätte. Andererseits ist es ja nur recht weiches Alu. Und die Verstellung des originalen Anschlags auf der Oberfräse reicht nicht ganz so weit, wie ich es brauch. Ein Brett, zwei Löcher, zwei Schrauben – läuft.

Geklebt hab ich die Plexiglasscheiben mit Heißkleber.LED-Hinterleuchtung des Alupanels überm Womo-TischJaja, der Dimmer baumelt da rechts rum. Kleb ich noch fest und der Knopf kriegt ein Loch im Blech. Das wird vertagt, es ist nach 22:00 Uhr.

(swg)

Ich bummel Überstunden ab und hab heute frei. Also fast. Was nämlich in einer ganzen Woche Urlaub einfach nicht fertig geworden ist, ist die Revision der Elektrik im Womo-Aufbau.

Vor Norwegen hatte ich USB-Steckdosen verbaut. Was ich da so gefunden hab – abgeschnittene Kabelenden hinter Lüsterklemmen, Kabelenden ohne Hülsen in Lüsterklemmen, kreuz und quer gezogene bunte Kabel. Es wurde auch nicht besser, als ich vorm Nordseeurlaub die Solaranlage anschloss. Ich hasse Lüsterklemmen.

Außerdem missfiel mir immer schon, was Bürstner da eigentlich ursprünglich gebaut hatte: Elektroblock (Verteilung mit Landstrom-Ladegerät) im Heck, die Aufbaubatterie unterm Beifahrersitz. Dazwischen 4-quadrat einmal quer durchs Auto.

Der Plan ist, den Elektroblock über die Tür in einen neuen Schrank zu montieren. Dazu den FI und einen neuen 12 V-Sicherungskasten für weitere Verbraucher.

Es hat eine halbe Ewigkeit gebraucht – drei Tage – ehe ich halbwegs die alte Verkabelung entfitzt und rausgeholt hatte. Offenbar hat Bürstner seine Kabelbäume wenigstens alle halben Meter mit Kabelbindern an Boden, Wand oder Wasserschläuchen und Heizungsrohren verzurrt. Irgendwas mal eben rauszuziehen, geht einfach nicht. Fatal ist das unterm Bad, dort verschwindet das Bündel aus Wasser, Elektro und Heizung im doppelten Boden – kein Rankommen von irgendwo. Letzten Endes hab ich da einen harten Schnitt gemacht. Vielleicht räum ich da auf, wenn das Bad umgebaut wird. Weiteres Überbleibsel eines Bastlers: Starres Verlegekabel statt Litze.Starre Adern im Verlegekabel - no go im WohnmobilSupi. Im Schrank war dann noch eine Bastelei, die den Boden mit einem Riegel in einer Spule verschloss – so eine Art Geheimfach.Magnetriegel als Geheimfach-Verschluss im WomoDer Mechanismus wurde vermutlich per Magnet über einen Reedkontakt an der Seite vom Schrank ausgelöst.elektronischer Schalter der Geheimfach-VerriegelungDann entriegelte die Bodenklappe im Schrank und konnte angehoben werden. Ob’s noch funktioniert hat, kann ich nicht sagen. Jetzt ist der ganze Kram jedenfalls draußen.Kabelchaos im Womo während des Umbaus

Die Verkabelei hat dann unendlich Zeit gefressen. Als erstes mussten die Solarkabel runter zur Batterie und die 12-V-Leitung wieder rauf über die Tür zum neuen Platz des Elektroblocks – D+ nicht vergessen, damit der Kühlschrank währen der Fahrt per 12V kühl gehalten werden kann. Zur Kabelführung hab ich mich für die B-Säule entschieden.Neue Kabelführung von Solaranlage und Aufbaubatterie in der B-Säule vom WomoJede schaltbare Funktion musste mit einem eigenen Kabel quer durch den Aufbau gezogen werden: Alles, was mit dem Hauptschalter des Elektroblocks abgeschaltet werden können muss, dazu die Wasserpumpe und die Leitungen des Kühlschranks. Einige Sachen habe ich jetzt gemeinsam versorgt. Licht in den Kinderbetten zum Beispiel, oder im Alkoven. Die Heizung hat ihren eigenen Anschluss am neuen Sicherungskasten. Wegen des nötigen Lüfternachlaufs braucht die immer Strom.

Ein Lob an der Stelle mal an Schaudt – den Hersteller des Elektroblocks: Alles ist ordentlich beschriftet.Schaudt Elektroblock ELB 280 von hintenUnd für das 20 Jahre alte Teil findet man sogar Schaltpläne auf deren Webseite. Danke!

Für die Pumpe sind schon von allen Wasserhähnen Leitungen zentral im Heck zusammengeführt. Die Pumpe selbst schaltet über ein Relais – das sitzt nun hinten auf dem Verteiler im Heck.

Geräte, die unabhängig von allen anderen Strom brauchen, sind über den neuen Sicherungsblock verteilt und einzeln abgesichert. Wäre ja blöd, wenn eine geschossene 12V-Steckdose gleich auch die Heizung lahm legt.

Am heutigen Montag ist es dann endlich vollbracht. Der ELB sitzt am neuen Ort, der Sicherungsblock und der FI auch. Insgesamt gibt es jetzt 5 der USB-Einbaudosen mit je zwei USB-Anschlüssen. Dazu noch zwei 12-Volt-Steckdosen für Wechselrichter (Laptop laden) und andere Ladegeräte. Unfassbar, wie der Elektrozoo so wächst, den man immer mitschleppt.

Alles funktioniert – bis auf eine der neuen Lampen im Alkoven, die hat nur kurz hell aufgeleuchtet und geht jetzt nicht mehr… Egal, Ersatz wurde umstandslos versprochen.

(swg)

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