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Ich kapiers ja immer nicht, vielleicht bin ich auch zu blöd – oder nicht blöd genug – oder vielleicht nur nicht ignorant genug?! Aber der Reihe nach.
Wir haben einen wirklich schicken Grillplatz entdeckt, an dem man den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen kann – wem so ist, der pennt auch dort. Im See kann man schwimmen, die Brühe ist auch noch nicht trübe. Der Angelverein, der das Gewässer gepachtet hat, verbietet es erstmal nicht, und duldet eben auch das Lagerfeuer. Großzügig, wie ich finde.
So wenig kann ich dann aber verstehen, warum man den Platz dann zur Sau machen muss: Als ich am Samstag hin kam lag tonnenweise Müll rum. Kippenschachteln, Wurst- und Steakverpackungen, Kohleanzünder, zerdepperte Glasflaschen, Kronkorken und zu Krönung ’ne volle Windel; die ganze Palette einer gut bestückten Deponie. Es sah scheiße aus. Und wie man sich auf so einer Deponie wohl fühlen kann?! Die zwei Sportsfreunde, die in der Nähe gebadet hatten, haben auch gleich mal ihe Bierflaschen dagelassen. Glück, das ich’s nicht gleich gemerkt hab.
Meine 35L-Mülltüte, die ich eigentlich wg. Eigenbedarf mit hatte, war jedenfalls schnell voll, der Platz aber noch lange nicht sauber. Warum man eigentlich Müll und Glasflaschen auch in der Feuergrube verbrennen muss, erschließt sich mir eh nicht. Aber drüber nachzudenken nützt wohl nichts, es gibt nämlich keinen Grund. Nur Dummheit gepaart mit Ignoranz. Gibt eben doch Leute und Menschen. Danke Ihr Arschlöcher. (swg)

Ach ja: Ein Rentner kam auch noch nackter Weise inspizieren. Gott sei Dank hatte ich da schon Müll eingesammelt, sonst hätte ich mir von dem sicher auch was von wg. „die jung‘ Leude mach’n och nur Dregg“ anhören können. Da wär ich aber, glaub ich, endgültig fest gegangen…

Noch nie aufgefallen? Ich muss an ganz bestimmte Geräusche denken, wenn ich Städtenamen höre oder lese. Nichts, was wirklich mit der Stadt an sich etwas zu tun hätte – und auch nicht bei jeder Stadt. Aber manche machen ein Geräusch, mit ihrem Namen. Ganz einfaches Beispiel:
Düsseldorf – Das ist laut, das hört man sofort: Ein schwerer Schmiedehammer, der auf ein Schlüsselbund auf dem Amboss donnert. Keine Ahnung, wer sein Schlüsselbund auf dem Amboss liegen lässt!
Oder hier:
Rostock – Ok, das ist schon selbst ein Geräusch. Aber ich muss an eine anruckende Lokomotive denken. Dampflok natürlich. Die Waggons rumpeln aneinander, als sie zurück setzt. metallenes Rumpeln, Fauchen von der Lok, das Rasseln des Antriebsgestänges.
Oer-Erkenschwick – ein Fenster öffnen: es klemmt etwas im Rahmen – das lackierte Holz gibt ein kurzes hohes, leicht gequältes quitschen von sich. Unangenehm. Das Geräusch.
Nürnberg – Sonores Brummen, wie von einer Drehbank, nicht sehr hoch, leicht an- und abschwellend.
Vielleicht liegt’s doch im Namen selbst, an der Aussprache, wie er sich anhört. Hm. Scheint Wochenende zu sein. (swg)

Klamotten kaufen ist Spießruten laufen. Ein paar tragbare T-Shirts sollen es sein, na vielleicht auch noch eine helle Sommerhose
Ab in die Innenstadt, rein ins kühle Parkhaus, Treppe rauf – die Prager Straße ist ein Ameisenhaufen in den einer reingetreten ist: es wimmelt. Ameisen bewegen sich wenigstens organisiert, der Menschen kollidiert. Der liebenswerte Irre mit der roten Fahne mit Hammer und Sichel ist auch da. Er ist hier eine feste Größe – versucht wieder/immernoch den Marxismus an Passanten ranzutragen. Das macht er schon seit Jahren. Mittlerweile ist die Fahne schon ganz ausgeblichen – jetzt sehen sie gleichermaßen mitgenommen aus.
Erster Versuch: Wöhrl. Erdgeschoss mit Damenabteilung – alles so schön bunt hier… Rolltreppe aufwärts. Mein Gott, das kannste ja nicht mal meinem Großvater anziehen. Rolltreppe abwärts.
P&C ist nebenan. Eine tsunamigleiche Flut häßlicher Hemden begräbt das halbe Erdgeschoss. Weiter hinten wirds besser – mal probieren; ja eine M müsste passen. Die sofort an meiner Seite stehende Verkäuferin suchts mir raus. Danke. Umkleide? Ja, da hinten – ja danke. Ohje, es ist Campingsaison: die M ist ein Zelt. Hm, Tentware(TM)! Ätsch, das ist meine Marke. S gibts nicht, warum nur? Nagut, haben die hier auch T-Shirts? Auch nur Zelte. Raus hier!
H&M. Kühler Keller, alles billig aber nix gefällt – ein einziges Hemd. Gegen Diebstahl ist vor den Anproben eine Verkäuferin postiert, die große Plastikschilder verteilt. Drauf steht, wieviel man mit in die Kabine genommen hat. Das Hemd ist in der S zu eng um die Schultern, die M ist zum fliegen gemacht.
Karstadt. Die Muster! Die Farben! Die Zelte! „Haben Sie hier auch etwas … … figurbetonteres?“ „Ja da müssen Sie auf die andere Seite – Young Fashion: S.Oliver, Levis und so.“ Aha, das war die Altherrenabteilung. So alt kann man gar nicht werden – höchstens so senil.
Besser hier drüben. Aber die Hemden! Zelte, oder so lang, dass sie beinahe meine Knie erreichen. Trägt man das jetzt so? Nee! S ist in der Länge gut, um die Schultern spannt es. Ich bin wahrlich kein Bodybilder, aber aus so ’nem Hemd könnte ich auch rausplatzen, wie Hulk… Ein T-Shirt von Inscene bleibt übrig. Das einzig gefällige Hemd gibts nur in S – M nachbestellen? Nee! Kömmer nich! Wirklich nich! Der Spaß mit den Hosen, helle Sommerhosen: das mach ich jetzt noch, die Verkäuferin sieht nett genug aus. Inscene hab ich schon probiert, die 31W ist viel zu hoch geschnitten und steht hinten eine Faust weit ab. Die 30W sitzt am Bund spannt aber vorn, wie bei Atze Schröder. Also die Verkäuferin in die Spur geschickt: ja, eine 31W passt meist, manchmal auch 30W. Geschulter Blick: sie entscheidet sich für 30W – nehm ich als Kompliment (hey, man darf sich auch mal was einbilden). Levis: in der Kabine bekomme ich einen Lachanfall, 30W und zwei Fäuste. Glaubt sie nicht, ich zeig’s und sie lacht mit. Wrangler, S.Oliver, Tom-Tailor – Aufschwung, Wirtschaftswachstum in Deutschland und die Bekleidungsindustrie „wächst“ kräftig mit! Hey, die Lee in 30W passt am Bund, ist mir dann aber auch zu Atze Schröder.
Ich hab genug und fahr raus ins Jeansfritz am Otto-Dix-Ring. Darf man bei der Kette überhaupt kaufen? Ist das politisch korrekt? Bei denen vorher weiß ich’s auch nicht. Helle Sommerhose: chick! „Was suchen sie denn noch? T-Shirts aber keine Zelte? Gut, probiern sie die Hose, ich such Ihen was raus.“ Wahnsinn! Zelte nur für Camper zum drin Wohnen – Klamotten gibts hier zum anziehen, alles passt! Eine Hose, drei T-Shirts, ein Gürtel – weit unter 100,-. Kaffee trinken fahren! Nach vier Stunden ist das nötig. (swg)

Sonntag. Die Sonne scheint, der erwartete Kater nach der Party letzte Nacht schnurrt nur friedlich, es ist erst halb zwölf. Du trittst vor die Tür, den Kaffee in der Hand, lässt die Nase von benannter Sonne kitzeln. Auf dem Weg zum Chaos im Partykeller schwenkst Du am Auto vorbei. Auf Deiner roten Motorhaube liest Du in eddingschwarzen großen Buchstaben einen Sonntagsgruß: „Deine scheiß Bonzen Karre steht auf meinem Schlafplatz. Verpiss Dich.“ Du verstehst es nicht – aber es ist Sonntag.

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